Auf die Meisterschaft 1979 folgt diese Saison der Einzug in das Finale des Europapokals der Landesmeister, dem Vorgänger der UEFA Champions League. Nach Siegen über weniger bekannte Vertreter Europas wie Valur Reykjavik (3:0 / 2:1), Dinamo Tiflis (3:1 / 3:2) und Hajduk Split (1:0 / 2:3) findet der Wettbewerb für den HSV seinen Höhepunkt im Halbfinal Rückspiel gegen Real Madrid. Noch heute reden viele damalige Protagonisten von dem „Jahrhundertspiel“. Hatte man in Madrid noch 2:0 verloren, konnte man die Königlichen im Volksparkstadion mit 5:1 deklassieren und ins Finale einziehen, das jedoch sang und klanglos 1:0 gegen Nottingham Forest verloren ging.
Dem Rausch des Jahrhundertspiels gegen Real Madrid (siehe unten) folgt der Kater und es kommt, wie es kommen musste. Die ohne den verletzten Torgaranten Horst Hrubesch gestartete Mannschaft gerät gegen Nottingham Forrestin der 19. Minute mit 0:1 in Rückstand und Nottingham stellt in der Folge seine Offensivbemühungen ein. HSV-Ikone Uwe Seeler analysiert treffend: "Ich hatte den Eindruck, die wollten gar nicht Fußball spielen." Nun, für den Finalabend reicht der britische Minimalismus, der Notthingham auch schon im Jahr zuvor den Titel im Europacup der Landesmeister beschert hatte. Der HSV attackiert ideenlos und zu ungestüm und verliert in Folge dessen überraschend wie unnötig das letzte Spiel von Kevin Keegan im HSV-Dress. Quelle: NDR
Original Spielertrikot von Horst Hrubesch aus dem "Jahrhundertspiel" gegen Real Madrid im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister. Dieses Erima-Trikot wurde einmalig in diesem Spiel getragen, das Hinspiel hingegen noch im blauen Adidas-Trikot bestritten (siehe unten).
Unvergessen ist dieses Halbfinal-Rückspiel des Europapokals der Landesmeister am 23. April 1980, in dem die Hamburger das Starensemble von Real Madrid mit 5:1 aus dem Volksparkstadion fegten und nach dem 0:2 im Hinspiel so ins Finale einzogen. "Das Tollste und Beste, was ich je vom HSV gesehen habe", schwärmte Hamburgs Manager Güter Netzer anschließend.
Mit diesem Spiel erlebten 61.000 Zuschauer in Hamburg ein kleines Fußballwunder. Schon nach 110 Sekunden lag der Ball erstmals im Netz der Madrilenen, doch Schiedsrichter Alberto Michelotti aus Italien entschied auf Abseits. Das entmutigte die HSV-Elf keinesfalls: Nach 17 Minuten hatte sie durch Tore von Manfred Kaltz (10., Foulelfmeter) und Horst Hrubesch das Ergebnis aus dem Hinspiel egalisiert. Auch der Anschlusstreffer der Spanier durch Laurie Cunningham (31.) stoppte den Fußball-Rausch der Mannschaft von Trainer Branko Zebec nicht. Erneut trafen Kaltz (40.) und Hrubesch (45.) und es ging mit einem unfassbaren 4:1 in die Halbzeitpause. Die Spannung blieb trotz der klaren HSV-Führung hoch, denn Real hätte ein einziges Tor genügt, um ins Finale einzuziehen. Doch dieser Treffer sollte nicht fallen. Dem spanischen Druck begegneten die Hamburger mit schnellem Konterspiel - einen dieser Gegenstöße verwertete Caspar Memering zum erlösenden 5:1 in der 90. Minute.
Quelle: NDR
Original Spielertrikot aus dem internationalen Wettbewerb in der Auswärtsversion, wie es in den Halbfinalspielen gegen Real Madrid von Willi Reiman getragen wurde.
Mit dem 0:2 in Madrid im Halbfinalhinspiel in Madrid waren die Hamburger noch gut bedient. Reals Stürmer-Legende Santillana erzielte vor 120.000 Zuschauern die beiden Tore - der Bundesligist durfte angesichts der eigenen schlechten Leistung froh sein, dass es nicht mehr Gegentore waren. "Wir waren einfach zu ängstlich", erinnert sich HSV-Abwehrspieler Peter Hidien: "Wir haben mehr vor dem großen Real gezittert, als es überhaupt nötig war."